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Frontotemporale Demenz – Diagnose und Auswirkungen

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Frontotemporale Demenz, auch bekannt als semantische Aphasie oder Pick-Krankheit, ist eine seltene und fortschreitende neurologische Erkrankung, die deutlich die frontalen und temporalen Hirnregionen betrifft.

Dieser Zustand beginnt häufig im Alter zwischen 40 und 65 Jahren und ist durch erhebliche Veränderungen im Verhalten, in der Sprache und in den kognitiven Funktionen gekennzeichnet.

Die genaue Ätiologie der Pick-Krankheit ist weiterhin unbekannt, aber Untersuchungen deuten auf eine starke genetische Komponente hin, wobei einige Fälle mit spezifischen genetischen Mutationen verbunden sind.

Genetische Faktoren scheinen bei der Veranlagung zu dieser Erkrankung eine wesentliche Rolle zu spielen.

Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit, bei der die Atrophie einen diffusen Charakter hat, sind die pathologischen Veränderungen bei Lappenatrophien häufig umschrieben und häufig asymmetrisch. Am stärksten betroffen sind die Temporal- und Frontallappen, gefolgt von Parietallappen, Thalamus, Subthalamuslappen, Substantia nigra und Globus pallidus.

Unter dem Begriff frontotemporale Demenz wurden mehrere Arten von Demenz zusammengefasst, nämlich: frontotemporale Demenz (Pick-Krankheit), primär progressive Aphasie, semantische Demenz.

Der Altersgipfel liegt zwischen 50 und 60 Jahren, wobei Frühfälle zwischen 25 und 40 Jahren und Spätfälle bei über 70 Jahren auftreten.

Bei etwa 20–50 % der Fälle handelt es sich um eine dominante Übertragung, es gibt jedoch auch eine erhebliche Prävalenz sporadischer Fälle. Außerdem entwickeln etwa 1–2 % der mit ALS verbundenen Fälle eine Demenz.

Makroskopisch: Es werden abwechselnd manifestierte, oft asymmetrische Atrophien der Kortikalis frontaler, temporaler oder gemischter Art beobachtet; optionale parietale Beteiligung; der Insellappen ist immer betroffen; optionaler Befall des primärmotorischen Areals und der Basalganglien (insbesondere des Caudatus, Substantia nigra) sowie Atrophie der Substanz.

Histologisch beobachten wir einen deutlichen Verlust von Nervenzellen, insbesondere in den Schichten I-III der Kortikalis. Gliose, die durch das verstärkte Wachstum von U-Fasern gekennzeichnet ist, ist überwiegend in diesen Bereichen lokalisiert und kommt selten in der subkortikalen weißen Substanz vor.

Optional können argyrophile Pick-Einschlüsse im Zytoplasma hervorgehoben werden, mit ausgeprägter Präsenz insbesondere im mittleren Teil des Temporallappens, insbesondere in der Hippocampusregion. Die aufgeblähten Neuronen, die durch Chromatolyse dargestellt werden, werden häufig im frontalen Kortex identifiziert und sind mit der allgemeinen Atrophie der Basalganglien und der Substantia nigra verbunden.

Ein charakteristisches Merkmal ist die astrozytäre Gliose, die sowohl im subkortikalen als auch im kortikalen Bereich auftritt. In atrophischen Bereichen treten Amyloidplaques und Neurofilamente selten auf.

Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit beobachten wir im Hippocampus eine granulovacuoläre Degeneration von Neuronen, allerdings in deutlich geringerem Ausmaß. Diese histologischen Befunde bieten einen detaillierten Einblick in die spezifischen Veränderungen des Nervengewebes unter den Bedingungen dieser Erkrankung.

Das Frontalsyndrom kann sich durch mangelnde Initiative bis hin zur Apathie, schlechte Sprache bis hin zum Mutismus, Echolalie oder Blähungen, Defizite im Denkfluss, Konzentrations- und Denkstörungen oder Charakterveränderungen mit Enthemmung, Unruhe, mangelnder Hygiene, Hyperoralität, Stereotypisierung äußern Bewegungen, emotionale Labilität (Euphorie, Dysphorie, Angst, Gleichgültigkeit).

Das neurologische Syndrom ist gekennzeichnet durch Inkontinenz, Parkinson-Symptome, Pyramidenbahnläsionen bis hin zu Paresen und ALS-Symptomen, jedoch ohne choreische Symptome; im temporalen Typus das Bild einer Demenz mit fortschreitenden Namensstörungen und der Störung des Erkennens von Gegenständen und Wesen.

Die Kernspinresonanz zeigt häufig eine akzentuierte frontale bis temporale Atrophie, oft asymmetrisch mit frontalem Verschwinden der weißen Substanz, teilweise betroffenem Nucleus caudatus, häufig intaktem präzentralen Gyrus und fast immer intaktem Okzipitallappen, optionaler Leukoaraiose.

Die EEG-Kurve ist nicht eindeutig und zeigt keine spezifischen Veränderungen.

SPECT/PET sind Untersuchungen zur Erkennung einer Atrophie durch überproportionale Minderung der Durchblutung und Entstehung eines frontotemporalen Hypometabolismus.

Sie wird bei der Alzheimer-Krankheit durchgeführt, die sich vorwiegend durch frühe Denkstörungen äußert, gefolgt von Schwierigkeiten beim verbalen Ausdruck, visuell-räumlichen Problemen und einem Rückgang der Initiative des Patienten.

Das Hauptdifferenzierungskriterium der kortikobasalen Degeneration ist die Beobachtung ihrer spezifischen motorischen Phänomene, die mit dem starren hypokinetischen Syndrom verbunden sind.

Die Atrophie des linken Schläfenlappens unterscheidet sich durch fließende oder gemischte Aphasie, mit besonderen Auswirkungen auf den Gyrus temporalis superior und in einigen Fällen ohne Entwicklung einer Demenz, aber es gibt Situationen, in denen sie sich zu einem frontotemporalen Syndrom entwickeln kann.

Zu den weiteren möglichen Differenzialdiagnosen gehören eine fortschreitende Lähmung, die sich durch entzündliche Veränderungen der Gehirn-Rückenmarks-Flüssigkeit äußert, Psychosen, frühe Stadien der Chorea Huntington oder die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.

Leider gibt es keine heilende Behandlung für Morbus Pick. Das Management konzentriert sich auf die Verbesserung der Symptome und die Bereitstellung angemessener Unterstützung für Patienten und ihre Familien.

Ergotherapie und Physiotherapie können zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen.

Der Verlauf der Pick-Krankheit kann unterschiedlich sein, beeinträchtigt jedoch im Allgemeinen die Lebensqualität der Patienten erheblich.

Die Prognose hängt von der Vielfalt der Symptome und ihrer zeitlichen Entwicklung ab. Kontinuierliche Forschung ist für die Entwicklung wirksamerer Interventionen und innovativer Behandlungsmöglichkeiten unerlässlich.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Morbus Pick eine komplexe Herausforderung für Patienten und medizinisches Fachpersonal darstellt. Ein tiefes Verständnis dieser neurologischen Störung ist entscheidend für die Verbesserung der Frühdiagnose und der Symptommanagementstrategien.

Literaturverzeichnis