Alle

Das unterschätzte Risiko von Bluthochdruck bei Kindern

27views

Bei Kindern und Jugendlichen, die an Bluthochdruck, der sogenannten Hypertonie, leiden, besteht das Risiko, auch im Erwachsenenalter daran zu erkranken.

Laut einer 2022 von der National Library of Medicine in Kanada veröffentlichten Studie ist Bluthochdruck eine der häufigsten Todesursachen weltweit, die jedoch bei rechtzeitiger Behandlung tatsächlich verhindert werden kann. Die Zahl der Kinder mit Bluthochdruck hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.

Was sind die Ursachen?

Die häufigsten Ursachen sind Übergewicht, Bewegungsmangel oder eine chronische Nierenerkrankung. Auch ein niedriges Geburtsgewicht sowie eine genetische Veranlagung können ein möglicher Risikofaktor sein, wenn Eltern auch an Bluthochdruck leiden. Wenn Eltern rauchen, wirkt sich dies auch negativ auf den Blutdruck bei Kindern aus.
Wenn ein Kind unter Schwindel, mangelnder Konzentration beim Lernen und Lesen oder Nasenbluten leidet, denkt niemand daran, dass Bluthochdruck die Ursache sein könnte.

„Es ist wichtig, auf Verspannungen aus der Kindheit und im jungen Alter zu achten“, rät Robert Dalla-Pozza vom Klinikum der Ludwig-Maximilians-Universität München.

„Dies gilt vor allem für Kinder, die eine Harnwegsinfektion hatten oder deren Nieren ebenfalls von der Infektion betroffen sind, oder für Kinder, die mit einer Nierenfunktionsstörung, einer Nierenzyste oder einer Verengung der Nierenarterien zur Welt kommen“, erklärt Dalla-Pozza . Die Nieren sind ein wichtiger Teil eines regelmäßigen komplexen Kreislaufs und regulieren den Blutdruck.

Was passiert mit Hochspannung?

Ungesunde Ernährung ist einer der Gründe, warum viele Kinder unter Bluthochdruck leiden. Das gelte weltweit, sagt Dalla-Pozza. „Wenn Kinder in Entwicklungsländern der westlichen Lebensweise folgen, sind sie überraschenderweise nicht nur von den typischen Zivilisationskrankheiten wie Fettleibigkeit betroffen, sondern infolgedessen auch von Bluthochdruck.“
Kinder in afrikanischen Ländern nutzen z.B. Fastfood führe sehr schnell zu Übergewicht und habe lebenslange Folgen, sagt Dalla-Pozza: „Jedes Blutgefäß altert, ist nicht mehr elastisch und verhärtet.“ Dies ist ein normaler Alterungsprozess. Dieser Prozess beginnt jedoch bereits im Kindesalter, wenn sie an Bluthochdruck leiden, so dass sie mit zunehmendem Alter einem verstärkten Alterungsprozess ausgesetzt sind.“

Warum ist Bluthochdruck bei Kindern so gefährlich?

Aufgrund des hohen Blutdrucks wird das Blut ständig mit hohem Druck durch die Wände der Blutgefäße und in den Körper gepumpt. Blutgefäße werden belastet. Dies ist bei Kindern gefährlich, da ihre Arterien und Venen einen kleineren Durchmesser haben als bei Erwachsenen.

Stress durch Bluthochdruck kann das Arterioskleroserisiko bei Kindern erhöhen. Verkalkungen in den Wänden der Blutgefäße bestehen aus Cholesterin, Fetten und Kalzium. Dadurch verengen sich die Arterien und das Blut kann nicht mehr frei zirkulieren. Die Folge sind Erkrankungen des Herzens und des Blutkreislaufs, im schlimmsten Fall kann es bereits in jungen Jahren zu einem Schlaganfall kommen.
Augenschäden sind eine weitere mögliche Folge. Zeigen Kinder Probleme mit ihrem Sehvermögen, sollten sie unbedingt einen Augenarzt aufsuchen. „Der Augenarzt findet z.B. Gewebeveränderung. Im Gewebe des Auges befinden sich Blutkapillaren, die sich durch Spannung verändern können. Sie können sogar Blutungen verursachen“, erklärt Dalla-Pozza.

Wie kann Bluthochdruck bei Kindern behandelt werden?

Da Fettleibigkeit eine der Hauptursachen für Bluthochdruck ist, sollten Bewegung, möglichst viel körperliche Aktivität und eine gesunde Ernährung im Vordergrund stehen. Wenn diese Maßnahmen ein halbes Jahr lang keine positive Wirkung zeigen, sollten Kinder mit Medikamenten wie behandelt werden mit ACE-Hemmern.

Wie viele andere Krankheiten auch, bekämpft man Bluthochdruck mit einem gesunden Lebensstil, dem Halten eines Normalgewichts, möglichst wenig Fast Food und möglichst wenig Salz. Auch Getränke, die die Tonalität steigern (Energy Drinks), werden von Kindern und Jugendlichen bevorzugt./ DW